Die Linsenmanufaktur
Vom Festival zum Linsenbratling
Es ist 1996, Petra ist fertig mit ihrem Studium. Sie besitzt ein rollendes Heim und will nur eins: Raus in die Welt! Um ihre Reise zu finanzieren, verkauft sie mit Freunden Essen auf Festivals. Sie probieren viel aus und kommen finanziell gut durch das Jahr. Die Konkurrenz ist groß, die ungesunden Essensstände sind in der Überzahl. Sie beginnen mit gesunden Zutaten zu experimentieren. Fest steht, das Angebot soll gesund, lecker und einen hohen Nährwert haben. Ein wichtiges Kriterium ist außerdem die Lagerfähigkeit, da die Freunde ständig unterwegs sind und nie wissen wieviel sie auf den einzelnen Festivals verkaufen werden. Die Linse kommt ins Spiel. Der Start der Linsenbratlinge ist holprig, die meisten der Festivalbesucher verziehen bei „Linse“ skeptisch das Gesicht. Die Freunde lassen sich nicht unterkriegen, verkaufen erstmal unter dem Namen „Bratling“ weiter und erfreuen sich an den erstaunten Gesichtern der Festivalbesucher die niemals mit der Hauptzutat Linse gerechnet hätten. Der Linsenbratling ist geboren.
Vom Linsenbratling zur Linsenmischung
Im Jahr 2006, begleitet der Linsenbratling Petra bereits seit zehn Jahren. Sie ist weiterhin mit ihrem Essensstand und den Linsenbratlingen in Deutschland unterwegs. Sie übernimmt die Küchenleitung in einem Kindergarten. Unter dem Namen „Goldtaler“ wird der Linsenbratling auch hier zum Hit. Die Kinder sind satt, die Eltern erstaunt und froh, dass ihre Kinder nicht nur Nudeln essen können. 2014 ist Petra klar: Das Rezept muss in die Tüte, nicht nur um gestresste Eltern zu entlasten. Wichtig dabei: Es muss 100% Bio sein. Sie sucht sich Handelspartner, die zu ihrer Philosophie passen, erstellt Kostenkalkulationen, sucht eine Produktionsstätte und erhält die Bio-Zertifizierung. Sie verkauft an lokale Bioläden und Privatkunden. 2018 kommt ihr Partner Arnd hinzu. Zusammen vertreiben Sie ihre Produkte an mittlerweile150 Unverpacktläden in ganz Deutschland. Gemeinsam errichten sie eine eigene Produktionsstätte und sind stolz, mit dem 2. Platz im WeltverbEsserer Award 2020 in der Kategorie: „Nachhaltige Foodkonzepte“ ausgezeichnet worden zu sein.
Ein Traum wird wahr! - Das regionale Linsenanbauprojekt!
Unser langfristiger Traum war es, den Linsenanbau zurück in die Paderborner Hochebene zu bringen. Das hat viel Skepsis hervorgerufen: „Linsen wachsen nicht in Deutschland“, haben wir damals mehr als einmal gehört. Um diesem Irrglauben entgegen zu treten und die Linse wieder hier anzusiedeln, haben wir kooperierende Bauern und eine Mühle aus der Region gesucht, die mit uns die „Paderborner Linse“ nach 50 Jahren wieder zurückbringen wollen. Daraus entwickelte sich eine Kooperation mit der Demeter Landwirtschaft in Schloss Hamborn (Borchen), die erstmalig die grüne Linse auf 2 ha Ackerland anbaut.
Die Linsen sind in Mischkultur angebaut, da sie bei unseren Wetterbedingungen eine Stützfrucht benötigen. Linsen werden in Deutschland noch selten angebaut, könnten aber durch die klimatischen Veränderungen eine bedeutende Bodenfrucht der Zukunft werden. So können wir durch den Anbau auch regional neue Wege beschreiten.
Unser erster Anbauversuch ist leider wegen der starken Niederschläge nicht zum Erfolg gekommen, doch nun starten wir dieses Jahr(2021) einen 2.Versuch und hoffen das dieses mal alles gut läuft.
Da wir mit unseren Linsenmischungen deutschlandweit Unverpackt-Läden beliefern, arbeiten wir immer wieder an neuen Lösungen, um noch ressourcenschonender zu handeln.
Dabei ist der Linsenanbau ein sehr guter Vorreiter was die Ökobilanz betrifft und wir werden so hoffentlich erstmalig eine regionale „Limited Edition“ grüne Linsen vermarkten.
Der Traum wird hoffentlich wahr…
Unsere Produkte bekommt ihr in unseren Unverpacktläden Kernidee, Locker Flockig sowie bei Natura, Schloss Hamborn & deren Marktverkaufswagen sowie bei Terra Naturkost in Salzkotten & dem Rewe Markt in Elsen, Ingos Naturkost in Hövelhof…